GOLFBEKLEIDUNG | CASUAL WEAR | BUSINESS & LIFESTYLE WEAR

06.07.21

golfclub-homburg-history

Golfwissen: Der Wiege des deutschen Golfsports - der Homburger Golfclub 1899 e.V. | Teil 1

Beschäftigt man sich etwas mit der Geschichte des Golfsports wird eines schnell klar – sie ist umstritten. So gibt es Experten, die der Überzeugung sind, dass das Spiel seinen Ursprung in Schottland hat, während es Stimmen gibt, die sich dafür aussprechen, dass der Sport das erste Mal in den Niederlanden oder aber Belgien betrieben wurde. Doch egal wo, am Anfang standen wohl einfache Stöcke und Kieselsteine als Spielgeräte zur Verfügung. Als „the home of golf“ gilt der heute noch bespielbare Platz des Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews. Der Old Course in St. Andrews existiert bereits seit dem 15. Jahrhundert. Obwohl es nicht der offiziell älteste Golfplatz der Welt ist, hat sich hier der Golfsport maßgeblich entwickelt. Laut Guinnessbuch der Weltrekorde, ist der Old Course in Musselburgh in Schottland der älteste Golf Course der Welt.

Wie der Golfsport nach Deutschland kam

Bis das Golfspielen auch in Deutschland Einzug erhalten hat, hat es allerdings noch etwas gedauert und ist den Engländern zu verdanken. Genauer genommen dem damaligen Prince of Wales und späteren König Edward VII. Denn dieser verbrachte mit seiner Entourage seinen Sommerurlaub mit Kuren in Bad Homburg und ab diesem Zeitpunkt sah man, wie englische Kurgäste ihre sogenannten Featheries (Vorgänger von Golfbällen) mit ihren Schlägern durch den Kurpark trieben. 1889 wurde dann der erste Golfplatz auf deutschem Boden erbaut – der heutige Old Course im Kurpark Bad Homburg. Dafür waren der schottische Major-General Robert William Duff und Colonel Gordon unter der strengen Überwachung des Prince of Wales zuständig. Heute gilt er nach dem Platz in Pau, Südfrankreich als der zweitälteste Golfplatz Europas.

 

 

Eine bewegte Geschichte

Der Golfplatz war bereits im Jahr 1891 fertig gestellt, bis es allerdings zu offiziellen Gründung eines Vereins kam, dauert es noch ein wenig. Dies lag wohl daran, dass es zu dieser Zeit nur sehr wenige deutsche Golfer gab und die englischen Gäste zudem nicht mit dem deutschen Vereinswesen vertraut waren. Am 3. Oktober 1899 war es dann aber soweit und der Homburg Golf Club 1899 wurde offiziell gegründet. Mit der Eröffnung eines Clubhauses im Jahr 1902 fand das gesellschaftliche Leben Bad Homburgs nun auf dem Golfplatz statt. So stiegen die Mitgliederzahlen rasant an und bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs wuchs die Zahl der Mitglieder auf über 2.200 aktive und 700 inaktive an. Zu den Mitgliedern gehörten unter anderem gekrönte Häupter aus England, Siam, Griechenland oder Russland.

Seit nun 115 Jahren wird einmal im Jahr um die Siegestrophäe des „Gentleman Challenge Cup“ gekämpft, ein Goldpokal, welcher im Jahr 1906 vom damaligen Clubpräsidenten Sir John Brunner gespendet wurde. Darauf folgten der Ladies Challenge Cup und der Macomber-Cup als Mannschaftspreis. 

Schon fast wie durch ein Wunder hat es der Homburger Golf Club geschafft, gleich zwei Weltkriegen zu trotzen und dank harter Arbeit der Mitglieder, den Golfplatz sowie die Clubkultur zu bewahren. Durch den Bau der Taunus Therme im Jahr 1981 musste der Club auf den heutigen New Course Röderwiesen ausweichen. Dies führt dazu, dass man heute eine Kombination aus Tradition und Sport vorfindet. So steht der Old Course im Kurpark für die Geschichte des Golfsports in Deutschland, während der neue Kurs eine sportliche Herausforderung darstellt. Seit dem Jahr 2013 darf sich der Homburger Golf Club nun auch ganz offiziell als „Royal“ bezeichnen. Die Genehmigung dafür kam nicht von irgendwem, sondern von Königin Elizabeth II. höchst persönlich.